Salvatore Settis

Wenn Venedig stirbt

Was macht eine Stadt aus? Sind es einfach die Kulturgüter, die man bei einer Städtereise ansehen kann? Was ist mit den Menschen, die dort leben? Können sie ihre Stadt bewohnen und verändern, wie es die Zeit und das Leben mit sich bringt? Die aktuelle Zeit tendiert zu einer Kapitalisierung von touristisch interessanten Orten, zu in die Höhe schnellende Immobilienpreise und zu einer Zerstörung eines Alltagslebens.

Settis macht sich Gedanken über diese Entwicklung und fordert einen grundsätzlich anderen Umgang mit Städten, die durch ihr Kulturerbe zu touristisch interessanten Destinationen geworden sind. Und nimmt eine engagierte Position gegen die Disneyisierung dieser Orte ein. Ein sehr lesenswerter Essay in unseren Zeiten des Over-Tourismus! cn

Klappentext:

Kein europäisches Land hat ein so immenses kulturelles Erbe wie Italien, kein Land solche Schwierigkeiten im Umgang mit diesem Erbe. Salvatore Settis, emeritiert und frei von allen akademischen Zwängen, ist in den letzten Jahren zum Gewissen dieses Landes geworden. Immer wieder stellt er bohrende Fragen: Wie gehen die Italiener mit ihren Schätzen um, und was machen wir Europäer mit unseren kulturellen Gütern? Venedig mit seiner einzigartigen Architektur, Geschichte und geographischen Lage, aber auch Venedig als Ausbund der Kommerzialisierung dieser Einzigartigkeit nimmt Settis als Ausgangspunkt für universelle Überlegungen: Gibt es so etwas wie die Seele einer Stadt? Und was könnte sie sein? Die Eigentümlichkeit, die Geschichte, die Einwohner? Warum gehören Wolkenkratzer zu New York, aber nicht nach Venedig? Muss man "Städteschönheit" als "Weltkulturerbe" konservieren, oder brauchen Städte "kreative Zerstörung"? Wie steht es mit dem "Recht auf Stadt"? Wie mit den Rechten der zukünftigen Generationen?

Ein fulminantes Plädoyer für die lebendige Stadt der Zukunft – geschrieben mit umfassenden Kenntnissen, mit ganzem Herzen und voller Elan!

Über die Autorin / über den Autor:

Salvatore Settis wurde 1941 in Rosarno/Kalabrien geboren. Von 1994 bis 1999 leitete er das Getty Research Institute for the History of Art in Los Angeles. Danach lehrte er an der Scuola Normale Superiore in Pisa klassische Archäologie. Von 1999 bis 2010 war er Direktor der Universität.

Preis: CHF 17.90
Sprache: Deutsch (aus dem Italienischen von Victoria Lorini)
Art: Taschenbuch
Erschienen: 2019
Verlag: Wagenbach
ISBN: 978-3-8031-2811-9

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